Fachbereich "Technisch gefertigte Schriften"
Vorwort
Der Status eines Sachverständigen für Forensische Schriftuntersuchung (GFS) für den Fachbereich "Technisch gefertigte Schriften" soll in Übereinstimmung mit den satzungsgemäßen Zielen der Gesellschaft nach innen und außen dokumentieren, dass das Mitglied die besonderen wissenschaftlichen Qualifikationskriterien dieses Fachgebiets erfüllt und zur verantwortlichen Erstattung einschlägiger Gutachten im Dienst der Rechtsprechung befähigt ist. Dies setzt u. a. voraus, dass der Sachverständige den erforderlichen allgemeinen und speziellen Anforderungen genügt und dass er sich verpflichtet, durch regelmäßiges Studium der Fachliteratur und Teilnahme an geeigneten Fortbildungsveranstaltungen die Entwicklung seines Fachgebiets in Forschung und Praxis mitzuvollziehen.
Allgemeine Anforderungen
Neben fachspezifischen Fähigkeiten soll der Sachverständige bereichsübergreifende Kenntnisse auf folgenden Gebieten nachweisen:
Spezielle Anforderungen
Der Sachverständige für technisch gefertigte Schriften ist qualifiziert für die Begutachtung von maschinenschriftlichen und kopiertechnischen Erzeugnissen aller Art zur Ermittlung ihrer Echtheit, zur Identifizierung des Schrifturhebers sowie zur Ermittlung ihrer Entstehungsbedingungen im Dienste der Rechtsprechung. Dazu gehören insbesondere fundierte Kenntnisse auf folgenden Teilgebieten der Disziplin:
Literaturquellen
Zum selbständigen Studium der Fachliteratur eignen sich insbesondere folgende Monographien, Herausgeberbände, Einzelveröffentlichungen und Zeitschriften:
Literatur zu den allgemeinen Anforderungen:
Bayerlein, W (Hrsg.). (1990). Praxishandbuch Sachverständigenrecht. München: Beck. BRD)
Bleutge, P. (1992). Gesetz über die Entschädigung von Zeugen und Sachverständigen. Kommentar. (2. Auflage). Essen: Verlag für Wirtschaft und Verwaltung. Hubert Wingen. (BRD)
Jessnitzer, K., fortgeführt von Frieling, G. (1992). Der gerichtliche Sachverständige. Ein Handbuch für die Praxis. (10. neu bearbeitete Auflage). Köln: Heymanns. (BRD)
Kube, E., Störzer, H. U. & Timm, K. J. (Hrsg.). (1992 u. 1994). Kriminalistik. Handbuch für Praxis und Wissenschaft, Band I u. II. Stuttgart: Boorberg.
Schünemann, B. (1984). Aktuelle strafprozessrechtliche Probleme des Schriftgutachtens. Mannheimer Hefte für Schriftvergleichung, 10, 3-21.
Vermerk: Die mit (BRD) gekennzeichneten Titel sind vorrangig für Mitglieder aus der Bundesrepublik Deutschland relevant. Für Mitglieder aus anderen Ländern gelten die einschlägigen Titel aus der dortigen Fachliteratur.
Atteson, R. G. (1995). Introduction to Document Image Processing Techniques. Boston: Artech House.
Baier, P. E. (1996). Maschinenschreiben und forensische Urheberidentifizierung. In: Günther, H. & Ludwig, O. (Hg.): Schrift und Schriftlichkeit. Berlin-New York: De Gruyter.
Ellen, D. (1997). The Scientific Examination of Documents. London: Taylor & Francis.
Hecker, M. R. (1993). Forensische Handschriftenuntersuchung. Heidelberg: Kriminalistik Verlag.
Hilton, O. (1982). Scientific Examination of Questioned Documents. New York: Elsevier. (insbes. Kap. 8 - 17).
Haas, J. (1972): Atlas der Picaschriften. Stuttgart: Selbstverlag. Haas, J. & Haas, B. (1986): Atlas der Schreibmaschinenschriften. Stuttgart: Selbstverlag
Weitere Einzelbeiträge können der "Mannheimer Bibliographie für Schriftvergleichung und Urkundenprüfung" entnommen werden.